Wenn ich an meinem Schreibtisch sitze und nach links blicke, dann sehe ich ihn an seinem Computer sitzen. Im Büro am Ende des Flures, auf der anderen Seite. Zwei große Bildschirme vor sich. Fritz. Unser ältester Sohn. 28 Jahre. Hochkonzentriert an einer Zeichnung arbeitend, die Kopfhörer auf, aus dem leise seine Lieblingsmusik dringt. Auf seinem Schreibtisch stehen Stifte, mit denen er seine Entwürfe, welche er manchmal mit Hand skizziert, koloriert. Zeigen darf ich sie nicht. Schade! Da kommt er ganz nach seinem Vater. Der Chef bleibt auch lieber im Hintergrund.
Fritz hat 2005 in unserer Tischlerei seine Ausbildung begonnen, zehn Jahre später war er für ein halbes Jahr unterwegs, um im hessischen Bad Wildungen seinen Tischlermeister zu machen. Als Meisterstück entwarf und baute er eine E- Gitarre mit einem Aufbewahrungsmöbel, welche er auch manchmal spielt.
Nun stärkt er uns, Sven und mir – hier in unserem Familienbetrieb in 5. Generation den Rücken. Ein schönes Gefühl! Wir schätzen dies sehr, versuchen diese Tatsache gut zu behüten und zu pflegen, denn dies ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit.
Eines seiner aktuellen Projekte ist der Dachgeschossausbau in der Gaudystraße in Berlin. Mehrere Wohnungen entstehen mit Blick über Berlin. Dieser Auftrag besteht fast ausschließlich aus Schiebetüren. Da es mehrere Wohnungen sind, ein größerer Auftrag. Detailversessen. Die Tür im Bild ist 7 Meter lang. Einen Ordner voller Zeichnungen von Fritz begleitet den Bau der Elemente in der Werkstatt. Steffen, Ronny und Silvio arbeiten gerade daran, eine Herausforderung mal wieder.

„Wie Zweige auf einem Baum wachsen wir alle in verschiedene Richtungen, unsere Wurzeln halten uns jedoch zusammen.“
Ich wünsche mir für unseren Baum, das dies immer so bleiben möge. Das er weiter wachsen und gedeihen kann, unser Baum, wie das Bäume so tun, langsam und kontinuierlich. Und das wir uns immer unserer Wurzeln besinnen werden und dankbar dafür sind. Und das unsere Zweige zusammenhalten, damit wir den Stürmen des Lebens, welche plötzlich hereinbrechen können, trotzen können, so das sie unserem Baum nichts anhaben mögen. Und das er gesund bleiben soll, unser Baum, ja das wünsch`ich mir!
Und euch wünsche ich einen wunderschönen Tag!  

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