„Zu tun, was man möchte, ist Freude. Zu lieben, was man tut, ist Glück.“
Schön des Öfteren wurde ich gefagt, ob ich denn neben unserem gemeinsamen Familienbetrieb, welchen ich mit meinem Sven führe, auch ein Privatleben habe und ob es denn auch Zeit für Hobbys gibt. Ob wir Beide, wenn wir den ganzen Tag zusammen arbeiten, uns abends noch etwas zu erzählen hätten? Was sind das für Vorstellungen, bitte schön? Aber hallo! 🙂 Die Antwort lautet, Ja! Warum? Weil es für mich persönlich keine bessere Konstellation gibt, da meine Arbeit, unsere Arbeit, nicht bloße Arbeit ist, sondern Liebe zum Beruf. Berufung. Sven und mich verbinden nicht nur seit 20 Jahren unsere gemeinsame Firma sondern auch 34 Jahre unseres Lebens, unsere Familie, unsere beiden Söhne, Freunde, die Liebe zur Natur und die Neugier, Neues zu entdecken.
Ich muss bei dem Gedanken schmunzeln, was man wohl glaubt, wie es bei uns zu Hause zugeht, da wir ja schon so viel Zeit mit unserer Arbeit verbringen? Auszeiten sind uns wichtig. Da rede ich nicht vom Jahresurlaub. Die kleinen Dinge eben. Im Alltäglichen. Die sind so wichtig für Jeden von uns.
Es gibt neue, öffentliche Diskussionen und Debatten, welche gerade entbrennen, in denen es darum geht, wie wichtig es plötzlich sei, seine Arbeit mit dem Privaten in Einklang zu bringen. Diese Erkenntnis wird als etwas völlig Neues angepriesen. Es gibt auch einen Film darüber. Da muss ich staunen. Denn ich muss ich sagen, ich kenne es nicht anders. Es heißt, es „müsse ein Umdenken stattfinden. Privates soll ins Arbeitsleben mit einfließen.“ Das liegt auch daran, das unser Familienbetrieb schon immer so funktioniert hat. Unsere Familie. Auch früher bei meinen Eltern. Und die waren auch glücklich damit. Voraussetzung, man liebt was man tut. Und Werte sind uns schon seit jeher ganz wichtig. Verantwortung, Mut, gegenseitige Rücksichtnahme. Mit seinem Verhalten zu versuchen dazu beizutragen, die Welt ein kleines Stück besser zu machen.
Qualitatives Wachstum, statt permanente Gewinnoptimierung. Die Zahlen müssen stimmen, ohne Frage! Wichtig ist aber gleichermaßen, mit Freude und Spaß bei der Arbeit zu sein. Ja, das ist unser Ansinnen. Für unser Team und uns persönlich. Achtsam zu sein. Dafür stehen wir. Ich habe das große Glück, das ich Beides, Arbeit und Beruf, super miteinander verbinden kann und irgendwie alles gern tue. Buchhaltung (ausgenommen Statistiken, da hapert`s!), Marketing, Kundenbetreuung. Ich fotografiere, schreibe, dekoriere und koche außerdem gern. Das kann ich zu Hause, genauso wie auf Arbeit. Was für ein Glück! Und das ich jeden Tag hier in meiner Küche in Hermsdorf mittags für meinen Sven, mich, unseren Sohn und manchmal ein paar Leute mehr koche, das stört mich auch nicht, bedeutet keine Last für mich, im Gegenteil. Und wenn ich mit dem Dekorieren in der Ausstellung etwas länger brauche und Zahlen für die Bank fertig gemacht werden müssen, dann hänge ich die Zeit hinten dran. Kein Problem. Weil ich es eben gern tue. Und so ist es auch nicht schlimm, wenn wir zu Hause, beim Wandern oder wo auch immer schon mal über die Arbeit sprechen, warum auch nicht, sie ist ja ein wichtiger Teil unseres Lebens.
Was nicht heißt, das es einfach ist, einen Familienbetrieb zu führen. Die Verantwortung ist immer da, sitzt täglich im Gepäck. So ist das Leben! Vieles ist eine Einstellungssache. Aber eine positive Denkweise allein ist auch kein Allheilmittel, wenn Lösungen her müssen, Entscheidungen zu treffen sind. Und durch manche Dinge muss man einfach auch nur „durch“! Dann wird`s besser. Meistens.
Etwas liegt mir noch am Herzen, ich weiß das meine Zeilen gern gelesen werden, Danke für Euer liebes Feedback! Ja, das macht es aus, das Menschliche. Der Mensch steht im Mittelpunkt all unserer Handlungen. Und wenn ich nur allein an Begegnungen, Gespräche und Mails dieser Woche denke, an neue Aufträge, mit denen ihr uns betraut, dann bin ich stolz darauf, das Worte nicht nur Floskeln sind. Es fühlt sich gut an. Ich möchte keine Namen nennen, Datenschutz, leider. Deswegen wieder einmal Danke für Eure Aufträge, Besuche, Feedbacks, prompte Zahlungen.
Heute standen wieder Kunden an meinem Schreibtisch mit den Worten „Dieses Fenster hatte noch ihr Vater gemacht, es braucht jetzt eine neue Scheibe, unser Enkel hat sie zerschossen…“ Ja, mein Vater. er würde sich freuen, wenn er meine Zeilen lesen könnte.
Wie in jedem Brett noch ein Baum steckt, haben unsere Fenster Wurzeln. Familienwurzeln! Seit 89 Jahren. Ich empfinde es als ein riesiges Glück, mit meinem Sven gemeinsam unseren Familienbetrieb weiter zu führen und die Verantwortung dafür tragen, ihn für die Zukunft fit zu machen. Und wir das Glück haben zu entscheiden, wie diese Zukunft aussehen soll und wer uns dabei unterstützt.
Herzlichst, Eure Katrin.
PS: Mehr Fotos und Geschichten und Gedanken aus der Werkstatt, unseren Baustellen oder aus meiner FritzGlock- Küchener, gibts auf unserer Instagram- FritzGlock- Seite.