Gebacken wird in Thüringen zu allen Jahreszeiten und bei allen Gelegenheiten – im Sommer frische, saftige Obstkuchen, im Herbst und Winter feine Festtagskuchen, gefüllt, belegt, garniert und verziert. Bei ihrer Farbenpracht „isst“ das Auge mit, die Gäste wollen naschen, vieles probieren. Meine Mutter, Monika Glock, hat gern gebacken, beherrschte die wahre Kunst des Backens, vor allem die Kunst des Backens Thüringer Festtagskuchen. Meine Oma Elli, ihre Schwiegermutter, brachte es ihr bei. Thüringer Festtagskuchen sind Blechkuchen, welche in großer Anzahl bei Feierlichkeiten gebacken werden. Zum Auskühlen kommen diese in eine Fertschwere – einem Kuchenständer aus Holz- in welchen die Blechkuchen zum Auskühlen geschoben wurden. Das erinnert mich an meine Kindheit, wenn sich sich in unserer Fertschwere im Keller die Kuchen türmten, um später in kleine Kuchenstückchen geschnitten zu werden. Diese wurden auf Kuchenplatten drapiert und kamen so auf die festlich gedeckte Kaffetafel. Wie zu meiner Jugendweihe oder unserer Hochzeit. Der Sinn besteht eben darin, das man viele Kuchenstückchen probieren kann, da diese recht klein sind.

Meine Mutter hat oft in unserer FritzGlock- Küche in Hermsdorf für unser Team gebacken. Dann zog der Kuchenduft durchs ganze Firmengebäude. Als ich die erntefrischen Pflaumen letzte Woche in meinen Händen hielt dachte ich mir, das wäre eine wundervolle Idee ihr es mal wieder gleichzutun und für uns alle zu backen. Gesagt, getan. In der Frühstückspause hatte ich den Hefeteig angesetzt, die Pflaumen entsteint und die Butterstreusel zubereitet. Wenig später landete der Kuchen im Ofen, eine Stunde später war er fertig. Und der süße Duft, welcher sich im Hause breit machte, ließ mich in Erinnerungen schwelgen an meine Mutti Monika und meine Kindheit… Wie schön!

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