Manchmal kann ich selbst kaum glauben, das ich tatsächlich jeden Mittag koche. Hier in unserer Firma, für unseren Sohn Fritz, meinen Sven und mich. Punkt Zwölf steht das Essen auf dem Tisch.  Das war schon immer so. Mit einem Unterschied, das bis zum Mai 2016, meine Mutter und Seniorchefin Monika Glock am Kochtopf stand und für unser leibliches Wohl gesorgt hat. Wie habe ich das genossen, die Tür zur Küche zu öffnen, mich mit ihrem frisch zubereiteten Essen überraschen zu lassen und einfach nur Platz zu nehmen. Zeiten ändern sich, das Leben auch. Immer wieder muss man den Plan ändern und sich auf Neues einstellen.

„…starb nach kurzer schwerer Krankheit mit 76 Jahren Hannelore Elsner.“ Klang es gestern, auf meinem Weg nach Hause, aus meinem Autoradio. Das war wie ein Dèjà- vu für mich. Traurigkeit übermannte mich. Hannelore Elsner, eine tolle Frau, eine wunderbare Schauspielerin, welche auch echt etwas zu sagen hatte. Lebensbejahend! Und traurig wegen meiner Mutti Monika, welche die gleiche Diagnose überraschend gestellt bekam.  Krebs im Endstadium, nichts zu machen. An einem ebenso wunderschönen Tag wie gestern. In einem Moment, indem sie nur so vor Lebensfreude strotzte. Acht Wochen später war es bittere Gewissheit. Wir hatten intensive acht Wochen, war an ihrer Seite, bis zum Schluss. Bin unendlich dankbar dafür, für diese Zeit. Das prägt! Ich werde sie immer in meinem Herzen behalten!

Liebe vermag viel! Ein lieber Freund hatte mir in der Zeit der Trauer einen Spruch von Vaclav Havel ans Herz gelegt. „Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“ Dieser Spruch birgt viel Wahres, so ist das Leben. Den Dingen und dem Leben einen Sinn geben. Alles Geben, Nichts erwarten, mein Lieblingsspruch.

Wenn mittags, Punkt Zwölf, die Tür aufgeht und mein Sven und Fritz freudig fragen, was es denn Schönes gibt, dann weiß ich, das es Sinn macht. Mein Kochen mit frischen Zutaten und überhaupt! Das wir unseren Familienbetrieb weiterführen, im Sinne meiner Eltern. Mit unserer ganz persönlichen Note. Mit einem wunderbaren Team. Mit Liebe, Respekt und Wertschätzung. Der Mensch steht im Mittelpunkt all unserer Handlungen. Das war schon immer so und daran wird sich nichts ändern, wenn man mit dem Herzen dabei ist.Heute gab es übrigens selbst gemachte Gnoccis in Salbeibutter mit Fenchel, geschmolzenen Tomaten und Parmesan. Herzlichst, Eure Katrin

 

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